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1

Samstag, 26. Januar 2008, 18:02

Fadenalgen - gezielt platzieren?

IST:
Habe ein gebrauchtes Becken mit integrierter Rückwand gekauft und mit Sandboden und wenigen Cryptocorinen und Vallisnerien eingerichtet. Relativ frisch im Becken Javamoos und Riccia.
Starke Strömung
Licht mit 2 * 30 W (anfangs 2 + 8 Stunden, inzwischen 2 + 5 Stunden). Wasserhärte um 10dgH.
Fischbesatz nur drei Guppies + Nachzucht; ein junger Wabenschilderwels ca. 12 cm; 20 Red fire Garnelen. Futter nur sehr sparsam. Versuchsweise auch nur alle zwei Tage, aber ohne merklichen Erfolg.
Turmdeckelschnecken und spitze Blasenschnecken vermehren sich gut.

Anfangend an der Rückwand haben sich Fadenalgen gebildet. Die ganze Rückwand ist auf Länge der Leuchtstoffröhren komplett mit Algenbüscheln bewachsen. Teilweise bilden sich die charakteristischen Fäden, die von Zeit zu Zeit aufgewickelt und entfernt werden. Die Büschel (dürfen) bleiben.

ABER: Die Algen halten sich natürlich nicht an die Rückwand, sondern sie befallen auch die Pflanzen inkl. Moose. Um die zu stärken, habe ich seit einigen Tagen eine CO2-Anlage mit Nachtabschaltung in Betrieb genommen. Ergebnis: Die Pflanzen wachsen in der Tat besser, kommen aber gegen die Algen (noch) nicht an.

SOLL:
Die Algen entweder ganz los werden oder - warum einfach, wenn es auch kompliziert geht - nur an der Rückwand.

IDEE und (endlich die eigentlichen) FRAGEN:
Da die Algen dort, wo nur wenig Licht hinkommt, nicht oder nur sehr verhalten wachsen, überlege ich, das Becken für zwei oder drei Tage komplett abzudunkeln. Hat damit jemand Erfahrung? Den Fischen dürfte das nicht schaden. Aber schadet es den Algen mehr als den Pflanzen?

Kann bei insgesamt schwächerer Beleuchtung durch gezieltes Anstrahlen der Rückwand nur dort ein Algenrasen gehalten werden?

Jetzt bin ich auf Eure Antworten gespannt.
Robert

2

Samstag, 26. Januar 2008, 18:20

Hallo Robert!

Um gezielt gegen die Algen vor zu gehen, solltest Du eine Nährstoff-Konkurrenz für die Algen schaffen.Besorg Dir einfach ein paar schnellwachsende Pflanzen, Wasserpest eignet sich hervorragend dafür, lass diese auf der WOF treiben und in ein paar Wochen dürften sich die Fadenalgen verzogen haben.
Natürlich kannst Du auch Dinge wie AlgoMin benutzen, diese bieten aber nur einen kurzfristigen Erfolg, da Du damit nicht die Ursache beseitigst. Und die ist bei Dir ein Nährstoff-Überschuß und den bekommst Du auf Dauer nur hin, wenn Du ein ausgewogenes Verhältnis zwischen schnell-und langsamwachsenden Pflanzen schaffst.

Lieben Gruß
Steffi
Wenn einer mit Vergnügen zu einer Musik in Reih und Glied marschieren kann, dann hat er sein Gehirn nur aus Irrtum bekommen, da für ihn das Rückenmark schon völlig genügen würde ...... Zitat von A.Einstein


Fell,Schuppe und Feder

3

Samstag, 26. Januar 2008, 18:53

und Abdunkeln?

Vielen Dank für die prompte Antwort!

Kann Abdunkeln den "wochenlangen" Prozess positiv beeinflussen. Sprich bevor ich weitere Pflanzen einbringe, die Algen vorschädigen ...
Robert

4

Samstag, 26. Januar 2008, 19:27

Hallo Robert!

In meinen Augen würde eine "Dunkelkur" nur die richtigen Aquarienpflanzen schädigen.Algen sind niedere Pflanzen, die im Allgemeinen selbst mit wenig bis gar kein Licht gut zurecht kommen.Aquarienpflanzen sind höhere Pflanzen, die höhere Ansprüche stellen.Daher würde ein Abdunkel nur den algen zu Gute kommen.


Lieben Gruß
Steffi

P.S: Überprüf doch mal bitte Deinen NO³-Wert( Nitrat) und schreib mal bitte das Ergebnis hier auf.Meist liegt Algenwachstum am falschen Nitrat-Wert
Wenn einer mit Vergnügen zu einer Musik in Reih und Glied marschieren kann, dann hat er sein Gehirn nur aus Irrtum bekommen, da für ihn das Rückenmark schon völlig genügen würde ...... Zitat von A.Einstein


Fell,Schuppe und Feder

kleinschweinugly

Pflanzentante

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Wohnort: 20099 Hamburg

Beruf: Aquaristikfachberaterin, Tierpflegerin

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5

Samstag, 26. Januar 2008, 19:29

Hallo Robert,
das Licht ist in der Tat nicht die Ursache der Algenbildung, sondern zu hoher Nitratgehalt. Bitte poste doch mal Deine Nitrat- und Phosphatwerte (wichtig, mit Tröpfchentests messen). Beleuchtungszeit reduzieren bedeutet auch Pflanzen schädigen, die Cryptos könnten es mit Fäule danken.
Wie oft und in welcher Dimension wechselst Du denn Wasser?
KSU/Gabi :gabi:
.
Herzliche Grüße, Gabi

6

Samstag, 26. Januar 2008, 19:47

Wasserwechsel

Wasserwechsel zunächst zwei bis drei Mal die Woche jeweils zwanzig Liter.
Zuletzt einmal wöchentlich 60 Liter.

Außer Eisen werden keine Werte gemessen. Hatte bei der geringen Besatzdichte darauf verzichtet.
Eisen wird aber über DRAKON nachgedüngt. Wert liegt etwas hoch bei bis zu 0,2.
Robert

7

Montag, 28. Januar 2008, 00:39

Zitat

Wasserwechsel zunächst zwei bis drei Mal die Woche jeweils zwanzig Liter.


20 Liter sind nicht mal 10%! Bei Algenproblemen sollte man immer 50-70% wechseln!
Befallene Blätter so gut wie es geht entfernen! Oder besser, wenn ein reines Garnelenbecken vorhanden ist, Pflanzen dort vorübergehend reintun!
Gruß Frank

8

Dienstag, 29. Januar 2008, 19:23

Sorry, komme erst jetzt zum Antworten:

Frage nach weiteren Wasserwerten:
Temperatur 25°C
NO3 max. 10 mg/l
NO2 nicht messbar

Phosphat nicht gemessen

Gesamthärte 10 dGH
Karbonathärte 4-6 KH
pH um 7 (abhängig von Tageszeit u.a. wg CO2-Düngung)

Zwischenergebnis:
Ich werde die Wasserwechselmenge auf 100 l alle 7 Tage erhöhen
Die Beleuchtung bleibt mit Mittagspause bei 10 Stunden
Die CO2-Düngung wird optimiert (sofern ich die Regelung in den Griff bekomme)
... und ich werde Geduld aufbringen, denn zugegeben, die Algen sind nicht an einem Tag entstanden und werden wohl auch nicht in einer Woche verschwunden sein.
Immerhin wachsen die Crytocorynen und die Moose sichtbar (die Algen aber auch noch) ... Geduld, Geduld

Werde mich dann wieder melden.

ABER: Zu meiner Frage der gezielten Pflege von Algen in einem Teil des Beckens habe ich noch keine Antwort - hat das schon jemand geschafft? Die Garnelen fänden es sicher nett.
Robert

9

Mittwoch, 12. März 2008, 00:09

und die Algen verringern sich doch ...

Und hier der versprochene Zwischenstand, der allerdings nicht so spektakulär ausfällt, wie in einigen anderen Beiträgen hier im Forum (es gibt noch Algen).

Wasserwechsel wöchentlich 60 l, da eine genaue Bestimmung der Aquarienfüllmenge nur 170 l Wasser ergab. Damit liege ich bei ca. 30 %. Düngung wie gehabt. ABER:

Eine durch die Wasserströmung sehr stark verdichtete Schwimmpflanzendecke hat nicht nur zu einer deutlichen Verdunkelung im linken Teil des Beckens geführt - sondern hat auch die Algen deutlich reduziert. Zur Unterstützung habe ich die längsten Fäden aufgewickelt und aus dem Becken entnommen. Der Großteil hat sich aber "aufgelöst", sprich ist nicht mehr vorhanden und hat sich wohl zumindest teilweise in abgebauter Form im Filter (inzwischen wegen nachlassender Pumpenleistung gereinigt) angesammelt.

Im rechten Bereich ist noch viel Licht und damit auch noch ein Algenrasen an der Rückwand.

Leider gibt es auch immer noch Fäden an meinem ebenfalls neu eingesetzten Riccia-Moos. Dank CO2 und Düngung wächst das Moos aber derzeit schneller als die Algen und beim Wasserwechsel zupfe ich die dichtesten Beläge so gut es geht ab.

Die Crytocorynen scheinen die Dunkelheit gut zu vertragen und auch die Garnelen und Guppies vermehren sich. Die Guppies nutzen die gut 5 cm langen Wurzelwälder der Schwimmpflanzen übrigens gerne als "Schlafplatz".

Meine Bilder sind leider zu groß, sonst hätte ich mal eines eingestellt.
Robert

geist4711

Haustechniker

Beiträge: 2 001

Wohnort: 20099 Hamburg

Beruf: elektriker

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10

Mittwoch, 12. März 2008, 02:24

hallo namensvetter
du kannst mir die bilder per mail schicken, ich verkleinere sie dir, und stelle sie dann, wenn genehm, für dich hier ein.
mfg
robert
.
Haustechnik

:rbs: - Robert -

11

Samstag, 31. Mai 2008, 20:35

Ergebnis:

Nach nunmehr fünf Monaten kann ich folgendes (weil seit längerem konstantes) Ergebnis verkünden:

Keine Fadenalgen mehr an der Beckenrückwand. An vereinzelten Valisnerien ab und zu minimale Beläge.

Das Becken läuft wie oben beschrieben, allerdings habe ich seit einigen Wochen schon keinen Heizer mehr an => Wassertemperatur inzwischen dank Außentemperaturen (Hitze) trotzdem um die 22-23°C.

Schwimmpflanzendecke einmal auf die Hälfte ausgedünnt, aber nachgewachsen.

Valisnerien fangen an zu wuchern, Cryptocorynen im linken Teil des Beckens (Dunkelteil) für mich erstaunlich gut im Wuchs und relativ dunkel gefärbt.

Red Cherry Garnelen inzwischen auf einen Bestand angewachsen, der es trotz der vielen Pflanzen ermöglicht, leicht 50 Tiere zu zählen (und aus dem Filter sind auch immer einge Tiere zu retten).

Die Guppies zähle ich schon nicht mehr, habe noch keinen Abnehmer (noch nicht einmal als Futterfische) gefunden.

L1 scheint sich auch wohl zu fühlen, und hat seine Länge ca. verdreifacht.

Meine Schlussfolgerung:

Die CO2-Düngung dürfte sich stabilisierend auf die Wasserwerte ausgewirkt haben, die Pflanzendecke bindet schnell überschüssige Nährstoffe (die im wahrsten Sinne des Wortes abgeschöpft werden können). Wasserwechsel und gleichmäßige Düngung mit Mineraldünger helfen höheren Pflanzen.

Das Wichtigste aber ist GEDULD. Ein Tipp, der mir schon gleich am Anfang hier gegeben wurde.

Eine gezielte Kultur der Fadenalgen ist mir aber nicht gelungen. Dafür müsste man vielleicht extrem verschiedene Bereiche im Becken haben (Strömung. Licht. ) Dafür ist mein Becken aber vermutlich zu klein.

ICH DANKE ALLEN, DIE MIR HIER MIT RATSCHLÄGEN GEHOLFEN HABEN!!! :top:
Robert

abL25

Guppy

Beiträge: 55

Wohnort: Memmingen

Beruf: Augenoptiker

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12

Sonntag, 1. Juni 2008, 15:12

Hi.

Das klingt ja super! Das einzige, was mich stutzig gemacht hat, ist den G. joselimaianus bei 23 °C zu halten.
Das ist doch relativ frisch für das Tier, der eigentlich ab ca 26°C benötigt. Mal sehen wie das die anderen sehen.
Ansonsten Gratulation zu deinem Erfolg und dem Bericht.
Schöne Grüsse vom Andi