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Samstag, 9. Mai 2009, 14:14

Parasitenfreie Diskus und andere Fische

Moin zusammen,

seit einigen Jahren gibt es parasitenfreie Diskus und auch andere parasitenfreie Fische, etwa L-Welse, Corydora, auch parafreie Garnelen und sogar Guppy´s.
Diese Tiere sind - wie der Name schon sagt - frei von Parasiten, also Kiemenwürmern, Darmwürmern und Flagellaten.
Entweder wird dazu schon das Gelege "saubergemacht" und die Fische werden künstlich oder durch ein Ammenpaar (bei Diskus) aufgezogen oder die Tiere werden in frühester Jugend über das Futter mit entsprechenden Medikamenten behandelt.

Parafreie Tiere haben folgende Vorteile:

- sie leiden nicht unter Parasiten,
- sie sollen vitaler und schnellwüchsiger sein,
- für den Züchter oder Halter entfallen aufwendige Behandlungen mit Medikamenten,
- das durch Parasiten unbelastete Immunsystem ist besser ausgeprägt und
- angeblich leben die Tiere länger.

Nachteile:

- es ist kaum möglich, nicht parafreie Fische oder Pflanzen (aus dem Zoohandel) nachträglich hinzusetzen,
- Lebendfutter ist ausgeschlossen,
- wenn das Aquarium nachträglich auf parafreie Tiere umgestellt werden soll, muss die ganze Anlage aufwendig desinfiziert werden.

Wohlgemerkt: Natürlich können auch parafreie Tiere erkranken, etwa an bakteriellen Infektionen oder aufgrund schlechter Haltungs- und Fütterungsbedingungen.
Nur, sie werden eben nicht an Parasiten krank.

Ich denke aber, ein Nachteil wird in den Diskussionen wenig erwähnt oder gern unterschlagen. Das ist die individuelle gesundheitliche Stabilität des einzelnen Tieres, also die gesundheitliche Stabilität als solche.
Im Sinne einer Auslese würden solche Tiere recht früh schon bei wenigen Parasiten krank werden und sterben.
Es ist also die Gefahr gegeben, bei der parafreien Aufzucht auch soche Tiere aufzuziehen, die unter Normalbedingungen ein schlecht ausgeprägtes Gesundheitssystem haben und damit einen natürlichen Selektionsfaktor auszuschliessen.
Mag dies für den einzelnen Fisch vorteilhaft sein, würde indes bei Weiterzucht mit solchen Tieren - die man bei Parasitenfreiheit ja nicht erkennt - die Rasse als solche leiden und an Vitalität bzw. Stabilität abnehmen.

Andererseits stehen diesen Nachteilen auch Vorteile gegenüber, weil bestimmte Parasiten bei Diskus mittlerweile gegen fast alle bekannten Medikamente resistent geworden sind und die Tiere ggf. kaum noch behandelt werden können.
Oder Medikamente haben solche starken Nebenwirkungen, dass die Tiere früher oder später an diesen erkranken.

Wie sind da so Eure Meinungen?

2

Sonntag, 10. Mai 2009, 13:03

Hallo Dieter

Es gibt für alle Sachen Vor- und Nachteile. Ich finde, man soll sich die Tiere ansehen und dann überlegen, ob man sie nimmt oder nicht. Wenn die Haltungsbedingungen gut sind, wird sich auch warscheinlich ein nicht so gesundes Tier erholen. Es ist doch wie im richtigem Leben, nicht jeder wird Steinalt sondern muß früh sterben. Das ganze Gepantsche mit den Medikamenten geht mir gegen den Strich. Oh, der Fisch hat eine lose Schuppe oder hat ein Pünktchen !!!!!!! Medikamente, soviel wie es geht!!!!!!!!! Hinnein in das Becken. Machen die Leute das auch mit ihren Kindern? Husten? Nimm mal diese Pille. Durchfall? Oh, da habe ich noch was anderes. Morgens zum Frühstück schon mal eine Tablette. Es könnte ja was kommen? Bei unseren Fischen wird es gemacht. Seemandelblätter, Erlenzäpfchen und andere MIttel. Die schwimmen doch nur in Chemie. Man brauch es nicht. In einem gesunden Wasser und den richtigen Umgebungsparametern erholt der Fisch sich auch wieder oder wird erst garnicht krank. Habe mir auch mal parafreie Discus andrehen lassen. Leider hat man mir erst später(Tiere wurden mir von der Ehefrau gebracht) die Liste gegeben, wie ich die Tiere behandeln sollte. Es waren 2 DIN A4 Seiten. Am nächsten Tag waren die Tiere wieder weg (beim Händler). Habe keine Lust, bei jedem hantieren mit parafreien Tieren mir erst die Hände und das Material zu entkeimen um dann im Becken zu arbeiten. Solche Tiere kippen doch beim geringsten Stress um. Das sehen wir doch bei uns Menschen. Wieso hat in den letzten Jahrzenten die Allergie so sprunghaft zugenommen? Wir entwickeln doch keine Abwehrstoffe mehr. Bein geringsten Unwohlsein wird doch sofort brutal und mit aller Macht und mit Chemie zugeschlagen. Wo, bitte schön, sollen die Abwehrstoffe noch herkommen?

Ich sage, zurück zur Natur
Liebe Grüße
Gerhard :top:

Beiträge: 221

Wohnort: München

Beruf: Dipl. Ing. Vermessung und Geoinformatik

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3

Sonntag, 10. Mai 2009, 15:48

hallo Dieter,

ich sehe dis
ese Sache sehr kritisch, schon aus den von Dir ansgesprochenen Punkten.
Ich vergleiche das mit Menschenkindern, heutzutage wird überall mit keimfreimachenden Mittelchen alles und jedes gesäubert, so daß die Kids keine Abwehrkräfte haben, und beim kleinsten bischen darninederliegen.
Sowas sagt die Werbung aber nicht, sondern rühmt nur die Vorteile, genauso ist es bei der Parasitenfreigeschichte.

Gesunde Diskus oder was auch immer, die vernünftig gehalten werden kommen durchaus ohne Beeinträchtigung mit artspezifischen parasiten zurecht.
sonst wären diese Arten längst ausgestorben.
LG Brucki
C. asiatica C. bleheri C. gachua "Henck" C. gachua/limbata "TH3/02" C. lucia C. orientalis "Kotttawa Forrest A" C. orientalis "Bentota Ganga" C. pulchra C. sp. Assam "lal cheng" C. "sp. glaser-harcourtbutleri" C. stewartii "Aquaglobal" C. stewartii "sp. himalaya" C. stewartii "cf barca"
C. stewartii "sp. ?" Erytrinus sp. Trichopodus pectoralis

4

Montag, 11. Mai 2009, 14:38

Gesunde Diskus oder was auch immer, die vernünftig gehalten werden kommen durchaus ohne Beeinträchtigung mit artspezifischen parasiten zurecht.
sonst wären diese Arten längst ausgestorben.

Stimmt, kurz gefaßt genau meine Meinung.

Hallo Folks,

ich mußte erstmal meine Gedanken zu diesem Thema ordnen und nun auch meins dazu: Irgendwo ist es doch ein Phänomen, in wie weit der Mensch der göttlichen Vorgabe: "Macht Euch die Welt untertan!" nachkommt.

Zunächst werden Tiere in deren Erscheinungsbild durch "Hochzüchtungen" unserer menschlichen (oft recht kurzsichtig) Schönheitsvorstellung angepaßt, sind diese dann so degeneriert, daß sie mit mehr oder weniger alltäglichen gesundheitlichen Bedrohungen durch übliche Parasiten nicht zurechtkommen könnenn, da sie durch Überzüchtung und Inzucht und die nach Aussehen und nicht nach Vitalität erfolgten Auslesen über Generationen zu "optisch perfekter Perfektion" zum Preis der gesundheitlichen Widerstandskraft mutiert sind, fängt man nicht an, die Selektionskriterien zu ändern, nein, man schafft den Tieren ein zumindest parasitenfreies Umfeld, um Ihnen ein Überleben zu sichern. :kopfklatsch:

Das Beispiel mit den Kindern die noch im Dreck spielen oder auf dem Lande aufwachsen, die schon mal Katzenscheiße gefressen haben oder durch frisches Obst mal Spulwürmer oder andere Darmparasiten hatten - oft unbemerkt- und die durch ein Leben unter Keimen und mit Parasiten Abwehrkräfte besitzen denen es sog. Stadtkindern aus Sagrotan-Haushalten fehlt, ist doch nun wirklch lang erwiesen. Bei Fischen ist das nicht anders. In der Natur gilt: Nur die Harten komm inn Garten! :box:


Nichts gegen Zucht, die dazu dient grundsätzlich Veränderungen zu schaffen, so interessiere ich mich zum Beispiel für alle Arten von Hybriden amerikanischer Barsche einschließlich Flowerhorn und Co., finde da auch so einiges interessant und haltenswert. Aber Tiere zu vermehren und in den Handel zu bringen, die Zeit ihres Lebens ein Aquarium nie mit Tieren normaler, also natürlicher oder nicht parasitenfreier Herkunft teilen kpnnen, in Aquarien, in denen Zeit ihres Bestehens nur garantiert parafreie Pflanzen und Inventar eingebracht werdden, nee, danke. Da bleib ich lieber bei dem althergebrachten.

Sonst kommt es noch soweit, daß weitgehend keimfrei gehaltene Tiere entstehen müssen, deren Aquarien dann womöglich in keim- und virendichten Aquarienräumen nur durch entsprechende Schleusen und in Sicherheitsanzügen zu betreten sind.

SCHÖNE NEUE WELT! - ohne mich, dankeschön. :-|

Wünsche allen übrigen,,die solche Aktivitäten nicht unterstützen viel Spaß mit Ihren "Seuchis" und "Parasitenschleudern" die erst dann tätig werden, wenn ihren Tieren wirklich gesundheitliche Probleme entstehen. :dhoch:

MfG :axel:
Axel
___--------____ - Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.!

5

Montag, 11. Mai 2009, 23:10

Hallo zusammen,

nein, man schafft den Tieren ein zumindest parasitenfreies Umfeld, um Ihnen ein Überleben zu sichern.


Das hat mit Überleben nichts zu tun, Tiere, die nicht parafrei sind, überleben ja auch und können ihre Parasiten- ordentliche Pflege vorausgesetzt - ohne weiteres kontrollieren. Bei schlechten Haltungsbedingungen wird auch ein parafreier Diskus krank.

und die durch ein Leben unter Keimen und mit Parasiten Abwehrkräfte besitzen


Durch das Vorhandensein von Parasiten entwickelt ein Organismus keine Abwehrkräfte. Sicherlich kann ein Immunsystem trainiert werden und ist dann gegen Bakterien, Viren, Pilze und auch Parasiten widerstandsfähiger.
Jeder Parasit schwächt ein Immunsystem, stabile Immunabwehr wird damit nur besser fertig.
Warum hast Du Deine jungen Katzen entwurmt? Nach dieser Deiner Argumentation würden sie doch bei Vorhandensein von Würmern Abwehrkräfte bilden.
Warum, glaubst Du, gibt es Parasitologen? Weil Parasiten die Abwehrkräfte steigern? Wohlgemerkt, ich rede von Parasiten - also Würmern, Flagellaten, Capillarien und sonstigem Scheisszeugs. Ich rede nicht von Keimen.

Aber Tiere zu vermehren und in den Handel zu bringen, die Zeit ihres Lebens ein Aquarium nie mit Tieren normaler, also natürlicher oder nicht parasitenfreier Herkunft teilen kpnnen, in Aquarien, in denen Zeit ihres Bestehens nur garantiert parafreie Pflanzen und Inventar eingebracht werdden, nee, danke.


Natürlich können parafreie Diskus - oder auch andere Fische - in ein nicht parafreies Aquarium gesetzt werden. Nur sind sie dann eben nicht mehr parafrei. Mir denen kommen sie ebenso gut - oder schlecht - zurecht, die nicht parafreie Tiere.

Sonst kommt es noch soweit, daß weitgehend keimfrei gehaltene Tiere entstehen müssen, deren Aquarien dann womöglich in keim- und virendichten Aquarienräumen nur durch entsprechende Schleusen und in Sicherheitsanzügen zu betreten sind.


Reine Polemik. Parasitenfreiheit hat nicht das mindeste mit Keimfreiheit zu tun.

. Solche Tiere kippen doch beim geringsten Stress um.


Ich denke, das tun sie nicht.
Parasitenfreie Tiere haben ein stabileres Immunsystem als parasitenbehaftete Tiere.

Gesunde Diskus oder was auch immer, die vernünftig gehalten werden kommen durchaus ohne Beeinträchtigung mit artspezifischen Parasiten zurecht.


Da stimme ich Dir zu, wenngleich der Infektionsdruck in einem Aquarium ungleich höher ist, als in der Natur. Meine Diskus sind auch nicht parafrei und waren bisher nie krank. Sie werden aber auch erstklassig gehalten.
Da liegt noch eine Gefahr bei parafreien Tieren. Mancher Halter könnte versucht sein, die Pflege zu vernachlässigen, weil "ja nichts passieren" kann.
Ich stimme Euch zu, dass nicht für jede kleine Auffälligkeit bei Fischen - oft auf Verdacht - sofort ein Medikament draufgekloppt werden sollte. Daher kommen doch die üblen Resistenzen, die daraus folgenden Probleme sind von den Diskushaltern in deren Gesamtheit selbst verursacht.

6

Dienstag, 12. Mai 2009, 01:44

Hallo Dieter,

Zitat von »bidewaterkant«
Sonst kommt es noch soweit, daß weitgehend keimfrei gehaltene Tiere entstehen müssen, deren Aquarien dann womöglich in keim- und virendichten Aquarienräumen nur durch entsprechende Schleusen und in Sicherheitsanzügen zu betreten sind.
Reine Polemik. Parasitenfreiheit hat nicht das mindeste mit Keimfreiheit zu tun.

Zugegeben, ein wenig weit hergeholt aber Prolemik, die ich mir hier nicht verkneifen konnte.

und die durch ein Leben unter Keimen und mit Parasiten Abwehrkräfte besitzen


Durch das Vorhandensein von Parasiten entwickelt ein Organismus keine Abwehrkräfte. Sicherlich kann ein Immunsystem trainiert werden und ist dann gegen Bakterien, Viren, Pilze und auch Parasiten widerstandsfähiger.


Ach Dieter, das ist doch nun wirklich Wortklauberei, ein Körper mit durch Angriffe welcher Art auch immer gestärkter Immunabwehr bsitzt mehr Abwehrkräfte und wird mit Bakterien, Viren und Pilzen besser fertig, besitzt folglich auch größere Selbstheilungskräfte gegen Folgeinfektionen zum Beispiel bei Schleimhaut und Gefäßschädigungen bei Parasitenbefall, ist also insgesamt widerstandsfähiger, eine massenhafter Befall tritt doch meistens erst bei zunehmender Schwächung der Tiere durch Parasiten und die Folgeinfektionen ein, das war gemeint wenn auch nicht hundertpro präzis ausgedrückt, und ich denke das wirst Du nicht bestreiten.

MfG Axel :axel:
Axel
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Beruf: Tischler

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7

Mittwoch, 9. September 2009, 14:16

Hi,
ich habe nur so viel dazu zu sagen, man muss die Vor und Nachteile gewissenhaft abwägen. Kritisch den Vorteilen und auch den Nachteilen gegenüber stehen. Da sollte nicht ein fünftes Mal händewaschen den Ausschlag für eine Entscheidung geben. Bei der Diskusseuche ist solch ein Ritual Pflicht und wer wäre dazu nicht bereit? Wer etwas will, wird auch übertriebene Vorsicht inkauf nehmen. Wer Tiere gewissenhaft pflegt hat auch die nötige Arbeit zu tun.
Was aber aus meiner Sicht nicht unter den Teppich zu kehern ist, ist umfassende Informationen (Wissen) über die Pflege der Tiere einzuholen und sich anzueignen. Wissenschaftlich muss dabei nicht mal vorgegangen werden.
Eine parasittenfreie Zucht würde ich nie grundsätzlich ablehnen. Was ein Tier nicht belastet macht ein Tier nicht empfindlicher.
Wie viele Parasiten übertragen Krankheiten auf den Menschen? Ich denke dabei an das Mittelalter. Da gegen hat auch unser Immunsysthem versagt. Tieren geht es nicht anders. Nur mit dem Unterschied bei guter Haltung und der daraus vorhandenen Immunität können z.B. Diskus damit umgehen.
Viele Grüße
Rudi