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1

Donnerstag, 20. Dezember 2007, 20:16

Verweichlichen wir unsere Zierfische???

Hallo,
kann es sein das wir unsere Zierfische zusehr verwöhnen bzw. zusehr verweichlichen?
Es ist doch so, wir halten unsere Fische in "Pfützen" auch wenn der eine oder andere ein 1000 Liter Becken zuhause hat. In der Natur können sich die meisten Tiere frei bewegen und lassen und tun was sie wollen. Ausgenommen sind die, die kein Glück haben und in einem Wasserloch zurückbleiben in der Trockenzeit. Und genau bei diesen Fischen möchte ich mein Thema beginnen:
Ich glaube nicht das sich die Fische Gedanken darüber machen in welch schlechter Lage sie sich u.U. befinden. Sie werden sich bestimmt nicht nur die Leckerchen vom Speiseplan picken und das Wasserloch wechseln wenn ihnen die Wasserwerte nicht behagen oder sie einfach die ständig gleichbleibende Wassertemperatur langweilt. Sie passen sich an vermute ich, d.h. sie fressen was sie finden und sind aktiver oder ruhiger wenn ihnen die Temperatur nicht zusagt. Deswegen versteh ich nicht das sich Einige unter den Aquarianern den Kopf über Futter, Wasserwerte, Wassertemperatur usw. zerbrechen wenn sie nicht züchten möchten. Wenn jemand eine Zucht plant oder bereits am Züchten ist, dann ist das was anderes, diese Leute wissen aber ganz genau was sie machen und haben ein Ziel. Aber jemand der nicht züchtet der braucht sich doch keine Gedanken darüber machen ob der PH-Wert bei 6.5 oder bei 6.9 liegt. Wiegesagt, der Fisch in der Natur kann es sich auch nicht aussuchen ob sein Wasser nun sauer oder nur leicht sauer ist. Das beste Beispiel liegt direkt vor unseren Augen. Wenn ich mir die Seen bei uns im Sommer anschaue oder im Winter.
Ganz klar ist, jeder versucht seine Fische so gut wie möglich zu pflegen :thumbup: aber man kann seine Tiere auch totpflegen. Was ich damit sagen will:
"Gegessen wird das was auf den Tisch kommt". Irgendwann wird ein Fisch schon fressen auch wenn er das Futter von Tetra nicht mag oder von JBL. Und er wird bestimmt nicht gleich das Zeitliche segnen nur weil ihm das Wasser 2 Grad zu warm ist ;-).
Der Mensch hat sich selber verweichlicht und überträgt sein Verhalten auf seine Umwelt. Das beste Beispiel ist der Labrador...der süße, schnuckelige Hund. Wie kann es sein das so ein Hund in einem Haus lebt in dem 20 Grad und mehr herrschen :daumenrunter:. Das ist ein Hund der nach draussen in die Natur gehört bei Wind und Wetter.

Ich hoffe ihr versteht was ich euch mit diesem Beitrag sagen möchte...

Gruß Daniel

2

Donnerstag, 20. Dezember 2007, 20:36

Hallo Daniel,

Gegenfrage: Hälst Du Deinen Rottweiler - eine uralte Arbeitsrasse, die früher insbesondere zum Rindertreiben genutzt wurde und aus der Gegend um Rottweil (daher der Name) stammt eigentlich in Deiner Wohnung oder "irgendwie" draussen in der Natur bei Wind und Wetter?


viele Grüße
Dieter

3

Donnerstag, 20. Dezember 2007, 20:43

Hallo Dieter,
ich halte meinen Rottweiler in der Wohnung das ist richtig aber um eine möglichst artgerechte Haltung bin ich sehr bemüht, d.h. ich bin mehrere Stunden am Tag mit ihm draussen und ich arbeite auch mit ihm. Ich gehe mit ihm mehrmals wöchentlich zur Hundeschule und übe mit ihm zusammen meinen Beruf aus. Dadurch wird er ständig gefordert.

Gruß Daniel

4

Donnerstag, 20. Dezember 2007, 21:17

Hallo daniel,#
meine Frage war - zugegebenmassen - etwas provokant gemeint. Mir ist schon klar, dass Du Deinen Rotti möglichst artgerecht hälst.

Du übst mit ihm zusammen Deinen Beruf aus?. Ist Dein Rotti auch Feinwerkmechaniker :D oder machst Du noch was anderes?

Zu den Fischen:

Ich gebe Dir Recht, viele Aquarianer machen zuviel und vergessen den alten Lehrsatz: Weniger ist oft mehr.

Warum ist das so? Ich denke, es gibt eine rührige aquaristische Industrie, die natürlich ihre Produkte an den Aquarianer bringen muss. Dem wird dann suggeriert, dass seine Fischchen garantiert gequält werden, sollte er nicht Produkt X oder Y oder Z einsetzen.

Andererseits: Wird in der Natur ein Fisch krank, weil etwa das Wasser in seinem Tümpel zu warm wird, stirbt er eben. Das wollen wir aber auch nicht.

Viele Grüße
Dieter

P.S. Es gibt ein Pferdefutter, speziell auf die Bedürfnisse von Haflingern zugeschnitten. Das habe ich meinem Max aber noch nie gefüttert. Auch kein Bergwiesen-Heu, sondern nur norddeutsches Flachlandheu.
Bin ich nun ein Tierqäuler?

odio

Molly

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5

Donnerstag, 20. Dezember 2007, 22:02

Nun stellt sich natürlich die Frage ob ein Fisch verweichlicht wird wenn wir ihm die Bedingungen anbieten die in seinem natürlichen Umfeld vorzufinden sind.
Ich glaube schon das ein Fisch der in Ph6 lebt nicht unbedingt in PH 7,5 leben muss. Gerade wenn diese Bedingungen sein ganzes Fischleben vorherrschen. Dieser Fisch hat sich darauf eingestellt, über Jahrtausende. Das bedeutet für uns, das ein möglichst gutes Imitieren dieser Bedingungen auch ein langes und vor allem gesundes Fischleben vor ihm liegt, Was widerum uns und natürlich auch useren Geldbeutel erfüllt.
Klar muss man feststellen das viele Fische durchaus ein grösseres Spektrum an Bedingungen vertragen und ich denke das wir sicher nicht alles für jeden auf den Punkt hinbekommen. Auch wenn das generell möglich wär, die meisten von uns haben eher ein Gesellschaftsbecken, viele Fischarten. Die Bedingungen können wohl nur auf ein Mittelmaß angeglichen werden.
Trotz allem bin ich gerne bereit immer wieder einzelne Arten in ihren eigenen Becken zu lassen und so alles für diese Art einzurichten. Nur so kann man sich halt an diesen Fischen erfreuen und das lange.

Gruss Nico
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sasha

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6

Donnerstag, 20. Dezember 2007, 22:03

Hallo Daniel , es macht schon was aus ob temperatur oder ph werte oder sonstige werte einens Beckens auf die jeweilige fischart eingestellt ist !

Würdest du Diskus bei 24 crad und einen ph von 9,2 halten hättest du bestimmt nicht lange spass an den tieren !

Und zu dem Labrador : das war vor zig Jahren , unsere heutigen Labradore sind das überhaupt nicht mehr gewohnt und würden das auch nicht aushalten .


mfg sasha
Leben und leben lassen !!!!
:sasha:
MfG Sasha

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »sasha« (20. Dezember 2007, 22:06)


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7

Donnerstag, 20. Dezember 2007, 23:08

Meine Meinung!

Da ich eh nicht soviel Ahnung von Wasserwerten usw habe, gehe ich den Weg des herrausfinden!

Natürlich habe ich auch nur "Anfängerfische", wo es nicht all zu extrem um Temperatur und Wasserwerten geht! Ich laß mich natürlich auch von meinem Zierfischhändler beraten und fühle mich bei ihm auch wohl, wenn ich Fragen habe! ( Nicht übel nehmen Leute! :still: )

Aber selbst ich bin der Meinung; in der Natur gibt es auch keine Wasserzonen, wo immer nur die gleichen Temperaturen herrschen! Speziell in den Tropen, da herrschen doch auch minsdestens Trocken- und Regenzeit!

:scratch: :scratch: :scratch:
LG DANNY . . . :pscht: Bin ein Totaler AQ-Anfänger!

kleinschweinugly

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8

Donnerstag, 20. Dezember 2007, 23:55

Hallo Danny,
in einer Tierzucht bestimmt der Mensch/Züchter die Richtung der Entwicklung einer Haustierrasse dadurch, welche Tiere er zur Weiterzucht einsetzt, er betreibt eine Zuchtauswahl und -auslese. Das können Merkmale von Produktivität (Fleisch-, Milch-, Eierlegemenge, Kraft und Ausdauer...) aber auch Typ und Bau, Farbe sprich "Schönheit" im Auge des Betrachters sein. Das erhaltene Tiermaterial entspricht keiner Wildtierart mehr und ist selten in freier Wildbahn überlebensfähig, oder entwickelt sich in der Natur zu seinem Ursprung zurück.

Die nätürliche Umgebung oder nennen wie es Natur "tut" das auch. Das nennt sich dann Auslese und findet in jeder Trockenzeit auch in den Tropen statt. Die stärksten, angepasstesten Individuen überleben und vermehren sich weiter. Dadurch wird die Entwicklung einer Art bestimmt, das wird Evolution genannt und findet ständig statt.

Fakt ist, ein Aquarium ist nicht die Natur. Wenn wir lange Freude an unseren Tieren haben möchten, müssen wir die Haltungsbedingungen soweit wie möglich auf ihre Bedürfnisse einstellen, sonst werden die Tiere krank und sterben.

Es liegt allein in der Verantwortung jedes Aquarienbesitzers das zu begreifen, erst dann bezeichne ich diese Leute als AQUARIANER. Tierhaltung und -schutz sind untrennbar.
KSU/Gabi :gabi:
.
Herzliche Grüße, Gabi

9

Freitag, 21. Dezember 2007, 15:51

Hallo,
wie ich sehe habt ihr mein Thema richtig verstanden :thumbup:, das freut mich.

@Dieter:
Du hast es erfasst,das mit den Produkten...genau das meine ich. :thumbup:
Natürlich ist mein Hund kein Feinwerkmechaniker :D
Ich habe noch einen Nebenjob, in dem sein Hüteinstinkt, seine Kraft und Ausdauer hervorragend genutzt und unterstützt bzw. noch mehr aus geprägt wird. Über den Nebenjob möchte ich aber an dieser Stelle nicht weiter erzählen sonst hagelt es bestimmt wieder unmengen an falscher Kritik und unsere weltverbessernden Mitmenschen erwachen aus ihrer Traumwelt und das wäre echt schade so kurz vor Weihnachten ;-)

@Gabi:
Ich stimme dir voll zu.

@Sasha
Auch du hast recht. Natürlich kann ich keinen Kaltwasserfisch bei 24 Grad halten ausser ein paar Ausnahmen ( z.B. den Koi oder bestimmte Goldfischvarianten). Das man Diskus nicht in einem Wasser mit PH 9 hält sollte klar sein aber dein Unterschied ist auch etwas krass, ich meinte lediglich nur das es keinen gewaltigen Unterschied macht ob ich die Fische bei PH 6.5 oder 6.7 halte. Es war nur ein Beispiel, mehr nicht.

10

Freitag, 21. Dezember 2007, 20:19

Hallo
Leider ist es doch so, daß der Mensch alles ändern muß/will. Schaut Euch doch mal unsere Fische/Krebse an. Sehen die noch so aus wie die Wildfänge? Nein! Längere Flossen, goldene/andere Farben und was weiß ich noch. Sie werden uns und unseren Becken angepaßt. Das Tier will überleben und paßt sich uns an. Das ist ja nicht nur bei den Fischen so, sondern bei allen Tierarten. Egal ob Hund, Katze, Maus. Es geht durch die ganze Tierwelt. Habe bald das K.... bekommen als ich den Kampfisch mit den zerfetzten Flossen gesehen habe. Und sowas noch hübsch finden. Tolle Tierfreundin
Liebe Grüße
Gerhard :top:

odio

Molly

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11

Freitag, 21. Dezember 2007, 22:13

Moin,
wobei man wirklich sagen sollte das Tierzuchten egal ob bei Fischen oder anderen Tieren auch dazu dienten uns zu ernähren und spezielle Aufgaben für uns zu verrichten. Klar ist es inzwischen nur noch in wenigen Gegenden der Welt nötig Tiere auf bestimmte Eigenschaften hinzuzüchten, damit sie spezielle Eigenschaften bekommen. Jede Linie wird irgendwie weiter verbessert, klar, aber so krasse Sachen wie wir machen einen Wolf zum Haushund und dann zum Dackel gibts ja nun schon lange nicht mehr, die grossen Zuchtdinge sind alle durch und keiner prangert das an. Eben weils nötig war.
Interessant wäre da wirklich rauszufinden was ein Qualzucht ist und wie das Tier davon Schäden im täglichen Leben nimmt. Ich denk mal ein Kampffisch mit "zerfetzten" Flossen behindert den Fisch nicht weiter. Das Zuchtmerkmal wurde herrausgezüchtet und nicht per Hand reingeschnitten. Ich mein ein Kampffisch mit diesen Schleierflossen kommt in der Natur ja auch eher selten vor, aber Wildform und die gezüchteten haben beide halt was.
Unser Kühe sind übrigens auch auf das tägliche Leben von uns Menschen hingezüchtet. mehr Milch, besseres Fleisch usw usw, da beschwert sich auch keiner wenn wir ein Glas Milch trinken. Liegt vielleicht aber daran das wir keine Kuh im Becken halten und so ihre Grundbedingungen und Lebensweise erforschen und imitieren.

/Edit
Wo ich beim Vorposter grad nochmal gelesen hab das die Tiere überleben wollen, bleibt zu klären ob Tiere ihren eigenen Willen zum überleben haben, und ob der gleichzusetzen ist mit dem was man beim Menschen Willen nennt.
Sagt das Tier " ich werde überleben, ob ich blau oder gelb bin"?
Ich mein wir züchten ja nicht Sachen an die in der natur auch vorkommenwürden, nur haben wir die Möglichkeit des besser zu steuern. Aber letztendlich, wenn man mal von der Gentechnik absieht, benutzen wir nur das was die Natur uns vorgibt.


gruss Nico
TRINKT MEHR TEE

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »odio« (21. Dezember 2007, 22:21)


sasha

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12

Freitag, 21. Dezember 2007, 22:47

Das einzigste Problem das die Natur hat, ist der Mensch ,der alles verändern will und meint das was er macht ist richtig !
Leben und leben lassen !!!!
:sasha:
MfG Sasha

odio

Molly

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13

Freitag, 21. Dezember 2007, 23:21

Das ist mir eine Antwort, die zu einfach ist. Für all das was dein Leben betrifft, obs Haustiere sind oder auch nur dein Essen, deine Kleidung, es beruht eine Menge auf Zucht und Auswahl. Ich kann es nicht hier verdammen und da stillschweigend hinnehmen oder gar gut heißen.


Gruss Nico
TRINKT MEHR TEE

sasha

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14

Samstag, 22. Dezember 2007, 00:00

Wir benutzen ja nicht nur die Natur wir plündern sie , zerstören sie , das ist mit nichts zu rechtfertigen .

Wer gibt dem Menschen das recht dazu ?

Und wer sagt das der mensch alles besser macht im gegenteil !
Leben und leben lassen !!!!
:sasha:
MfG Sasha

15

Samstag, 22. Dezember 2007, 00:05

Hallo
Ich weiß nur eins: In der Natur würde kein Schleierkampffisch überleben. Auch kein Schleierscalar und wie die "tollen Tiere" noch so heißen. Die ganzen Zuchtformen haben doch bei den Fischen in der Natur keine Chance aufs überleben. Sie enden alls Futter für Andere. Womit wir wieder beim Eingangsthema sind
Liebe Grüße
Gerhard :top:

16

Samstag, 22. Dezember 2007, 00:50

Hallo,

Recht hast Du, Gerhard.
Zum eigentlichen Thema:

Natürlich verweichlichen wir unsere Fische. In der Natur füttert die keiner, der Feinddruck ist vorhanden und Parasiten plagen - ggf. töten - die Tiere. Trocknet der Tümpel aus, war´s das. Reicht das Futter nicht, war´s das auch.
Das alles wir unseren Aqarienfischen von der Hand gehalten. Sie werden in der Regel mehr als ausreichend gefüttert, bei Krankheit und Parasitenbefall behandelt und Fressfeinde gibt´s auch nicht.
Eigentlich ein schönes Leben. Auch in der Regel viel länger als in der Natur.

In der Natur überlebt nicht der Stärkste sondern der Anpassungsfähigste.
Diese Anpassungsfähigkeit verlangt unseren Fischen - und im übrigen allen Haus- und Nutztieren - niemand mehr ab.
Eine natürliche Selektion der Rasse oder der Art findet nicht mehr statt.

Insofern selektiert der Mensch, aber nicht im Evolutionssinn sondern nach Schönheit, Nutzbarkeit, Milch- oder Fleischleistung, Reitqualität, Gewichtszunahme (Mast) oder sonstwas.
Das Problem ist die (vom allein vom Menschen beurteilte und angemasste) Schönheit, die nachgerade perverse Auswüchse bei Hunden, Katzen, Nutztieren oder auch Fischen nach sich zieht.

Nehmen wir mal als anderes Beispiel das ach so emotional geführte Thema des Stierkampfes.
Die Kampfstiere geniessen eín mehrjähriges freies und wildes Leben auf riesigen Weiden. Ok, die letzten Stunden sind nicht so doll, aber was wäre die Alternative zum Degen des Torero´s?
Nach mehr oder weniger langem dumpfen Leben in Ställen letzendlich auch nur das Messer des Metzgers.

Ich fürchte, ich schweife ab.

Viele Grüße
Dieter

17

Samstag, 22. Dezember 2007, 07:19

Hallo,
der Mensch ist schuld an dem was heute bei uns auf den Tisch bzw. ins Aquarium kommt.
Sollten wir nicht gerade aus diesem Grund versuchen z.B. unsere Fische so naturgetreu wie möglich z.B. ernähren? Es gibt soviel Zusatzfutter im Laden, da wird einem ja richtig schwindelig und man muss erstmal ewig suchen bis man das richtige und lebensnotwendige Futter gefunden hat. Wenn ich sehe was es alles an Futtersorten gibt greife ich mir jedesmal an den Kopf. Da wäre zum Einen: Flockenfutter für Guppys. Was soll das denn? Nur weil die Flocken kleiner sind und mehr pflanzliche Stoffe enthalten? Wenn ich Guppys halte dann muss ich eben für ein mäßiges Algenwachstum sorgen um ihnen die Pflanzenkost zuermöglichen und mit der Schwarzen Mückenlarve füttern. Ein anderes Beispiel: Farbverstärkende Flocken...so ein Schwachsinn. Wenn man Fische hält die z.B. viele Rottöne enthalten dann reicht es wenn man Wasserflöhe oder Artemia verfüttert oder Gammarus, usw. Erstens entsprechen die sowieso zum Teil ihrer natürlichen Nahrung und zweitens sind nicht noch Unmengen an Zusatzstoffen reingepresst die in dem "normalen " Futter eh schon enthalten sind.

Und weil irgendein Heini auf die glorreiche Idee kam z.B. beim Maylandia estherae zwei farblich fast identische Geschlechter zuzüchten versuche ich das bei meinen Barschen wieder herrauszuzüchten. Es gibt einen Grund dafür warum die Böcke blau und die Mädels rot/orange sind und daran sollte man sich auch halten.

MfG Daniel

odio

Molly

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18

Samstag, 22. Dezember 2007, 10:46

Moin

Das weisst du das weiss ich, der Aquarianer um die Ecke der weiss das nicht.....
Ich mein wieviele von den Leuten die ein Aquarium besitzen beschäftigen sich so mit der Materie wie ihr? Ich kenn da einige den ist das schlicht egal. Becken, Wasser, Fisch bunt und Futter gekauft. Und ich mein die sind die Zielgruppe, nicht wir. Ich kauf nur Frostfutter und ein paar Algenchips. Ich brauch kein Machmichbuntfutter oder hier ein Verstärker oder da ein Ichweissnichtwaszeuchs.
Aber ich würd mich nun auch nicht grad als Ottonormalaquarianer bezeichenen, ich les mir auch viel an und probier eben aus und versuch mit so wenig wie möglich meine Becken am laufen zu halten. Gerade wenns mehr werden muss man sparen wo man kann.
Ich finds allerdings nicht schlimm, wenn sich jemand Guppys hält, das sich da spezielles Futter gekauft wird. Er kauft ja nichts schädliches (davon müssen wir erst mal ausgehen) und wenn nur das gefüttert wird ist es eben Ok.

Und was Evolution und Selektion und das ganze Thema angeht, erstmal ein zweischneidiges Schwert. Ich glaube nicht das wir das eine verdammen können und das andere hinnehmen können. Und ich glaube nicht das so einfach gesagt werden kann bloss weil das im Aquarium so hingezüchtet wurde kann es in der Natur nicht auch so vorkommen. Warum soll ein Schleierkampffisch nicht in der Natur überleben können. Stellen wir uns den optimalen Tümpel vor alles ist gut, immer Wasser, keine anderen Feinde, Futter da allerdings sind Weibchen knapp. Um sich von anderen Männchen zu unterscheiden muss ich hübscher und grösser wirken damit ich mich erfolgreich vermehren kann,usw,usw.
Da wo die Natur es sich leisten konnte, hat sie auch Schönheiten mit tausend Farben hervorgebracht. Da wo die Natur es sich leisten konnte hat sie "Faulheit" hervorgebracht. Oder warum sollte es einen Grund geben das eine Dampfschiffente nicht mehr fliegen kann. Bloss weil sie ihr Futter zu Fuss erreicht?
Ich mein die Natur selber hat schon eine riesige Menge an Fehlern produziert die nach und nach wieder verschwinden. und wahrscheinlich werden auch wir Menschen, auch ein Teil der Evolutionsgeschichte, irgendwann wieder verschwinden.

Gruss Nico
TRINKT MEHR TEE

19

Montag, 9. Juni 2008, 18:53

Hallo,

naja dein Beispiel oben ist nun aber SEHR relativ.
Natürlich überleben die Tiere ein Zeit lang in diesen kleine "Tümpeln" wie du sie nennst, aber das heißt noch lange nicht das es ihnen
dort auch behagt.
Und anpassen werden die sich auch nicht (zumindest erleben wir das nicht mehr).
Wenn sich eine Tierart über Tausende, manchmal sogar über Millionen von Jahren angepasst hat, wird sie sich nicht sprunghaft
an unsere Wasserwert gewöhnen.

Klar überleben die das, aber wir als Menschen überleben auch einiges, obwohl es uns dabei echt beschissen gehen kann.
Es ist das selbe Prinzip das bei zu kleinen Becken zu tragen kommt.
An zu wenig Platz gewöhnen die sich ja auch nicht ...

Des weiteren kann man ja oft (besonders in 0815-Wohnzimmeraquarien - Ich denke ihr wisst was ich meine) sehen, was
dann geschieht.
Die Tiere bekommen wirklich gravierende gesundheitliche Mängel.


freundliche Grüße
nette Grüße von Benjamin ;-)

Jon October

Panzerwels

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20

Mittwoch, 11. Juni 2008, 16:48

Leider ist es doch so, daß der Mensch alles ändern muß/will.

Hallo Gerhard,

so isser nun mal ....., der Mensch ..... :inkognito:
Bedenke aber auch, dass ohne den Domestikationsprozess bei Pflanzen und Tieren keine Zivilisation, wie wir sie heute haben, existieren würde. Und damit auch kein entspanntes Dasein mit z.B. Aquaristik, sonst. Haustieren und allzeit gefülltem Kühlschrank ....... :grins3:

Nico hat es ja schon recht treffend formuliert und sein Schlusssatz:

Ich kann es nicht hier verdammen und da stillschweigend hinnehmen oder gar gut heißen.
bringt es 100%ig auf den Punkt! :dhoch:

Schaut Euch doch mal unsere Fische/Krebse an. Sehen die noch so aus wie die Wildfänge? Nein! Längere Flossen, goldene/andere Farben und was weiß ich noch.

Ich finde das (überwiegend) faszinierend. Und solange die Tiere dabei mobil bleiben, sich fortpflanzen, fressen und atmen können, habe ich damit absolut keine Probleme.


Sie werden uns und unseren Becken angepaßt. Das Tier will überleben und paßt sich uns an.
Genau, es handelt sich bei den Zuchtformen um Tiere, die sich der künstlichen Umwelt in Menschenhand angepasst haben. Für viele Tiere sicherlich das bessere Los.
Bei Wildfängen und deren Nachzuchten, zumindestens bei heiklen Arten, muss man sich ja sehr bemühen, die passenden Umweltbedingungen incl. artgemässer Ersatznahrung zu bieten.

..., nicht nur bei den Fischen so, sondern bei allen Tierarten. Egal ob Hund, Katze, Maus. Es geht durch die ganze Tierwelt.
Jaaaaa, genau! So wurde z.B. aus dem "bösen" Wolf ein "lieber" Hund, usw. ...... ;-)

Habe bald das K.... bekommen als ich den Kampfisch mit den zerfetzten Flossen gesehen habe. Und sowas noch hübsch finden. Tolle Tierfreundin
Das ist alles eine Frage des Geschmacks, Gerhard. Die "zerfetzten" Flossen sind angezüchtet, es sind halt nur noch die Hartstrahlen vorhanden.

...., aber so krasse Sachen wie wir machen einen Wolf zum Haushund und dann zum Dackel gibts ja nun schon lange nicht mehr, die grossen Zuchtdinge sind alle durch und keiner prangert das an. Eben weils nötig war.
Hallo Nico,

Du unterstellst wohlwollend, dass die "Anprangerer" vorhandene "nützliche" Zuchtformen nicht anprangern, weil sie nötig sind.
Ich unterstelle provozierend, dass sie nicht angeprangert werden, weil sie einfach schon länger existieren, quasi alt sind.
Schoppenhauer sagte mal:"Das etwas neu ist, erkennt man am erbitterten Widerstand, den es hervorruft." Ein wahrer Spruch.
Zuchtformen bei (exotischen) Kleinsäugern, Reptilien, Amphibien und last - but not least - den sog. Zierfischen sind überwiegend "neu" ..... :-)

Unser Kühe sind übrigens auch auf das tägliche Leben von uns Menschen hingezüchtet. mehr Milch, besseres Fleisch usw usw, da beschwert sich auch keiner wenn wir ein Glas Milch trinken. Liegt vielleicht aber daran das wir keine Kuh im Becken halten und so ihre Grundbedingungen und Lebensweise erforschen und imitieren.
Kühe sind doch lila und die Milch wird im Tetrapack erzeugt ......

Ein Späss`le!

Fakt ist für mich, dass die "moderne" Hochleistungsmilchkuh eine Form der Qualzucht darstellt. Durch die Jahresleistung von ca. 10.000 - 15.000 Ltr. Milch immer am Rande eines Stoffwechseldesasters (Calciummangel), mit zuchtbedingten Zipperlein (z.B. Euterentzündung) und durch überwiegende Stallhaltung und daraus resultierenden Bewegungsmangel auch gerne Schwergebährend und mit Klauenproblemen behaftet. Das man die Tiere durch Enthornung zusätzlich kompatibel zu noch engerer Aufstallung macht, sei nur am Rande erwähnt. Wurden Kühe noch Anfang/Mitte der 70iger locker 20 Jahre alt, sind sie heute überwiegend mit ca. 8 Jahren durch und wandern in die Schlachthöfe ....... :grumpf:
Am Rande erwähnt, ich hasse Michprodukte ...... Okay okay, in Form von Schokolade und Eis nehme auch ich Milch zu mir.

.... , aber Wildform und die gezüchteten haben beide halt was.
Ein schön formulierter Aufruf zur gegenseitigen Toleranz! :dhoch:

Ich weiß nur eins: In der Natur würde kein Schleierkampffisch überleben. Auch kein Schleierscalar und wie die "tollen Tiere" noch so heißen. Die ganzen Zuchtformen haben doch bei den Fischen in der Natur keine Chance aufs überleben. Sie enden alls Futter für Andere.

Sie werden ja auch für das (Über-)Leben in Menschenhand gezüchtet und stehen ausserhalb des natürlichen Überlebenskampfes. Die Überlebensfähigkeit in der Natur ist ja nicht das Selektionskriterium.
Wobei Tiere mit schneller Generationsfolge unter mässigen Feinddruck gebracht, sich wieder ein Stück in Richtung Wildform "zurück" entwickeln, ein Beispiel bildet der mittlerweilen weltweit in den Tropen und Subtropen lebende Guppy. Selbst hierzulande soll es freilebende Populationen von ihm geben ........ :grins3:

Gruß

Jon
"Das grösste Problem in der Geschichte der Menschheit ist, das die Leute, die die Wahrheit kennen, den Mund nicht aufmachen und diejenigen, die von nichts eine Ahnung haben, bekommt man einfach nicht zum Schweigen." (Tom Waits):gremlin: