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Dienstag, 2. Oktober 2007, 09:38

Jede Menge Nachwuchs bei C. Aeneus - Teil I

Zuchterfolg bei unseren Corydoras Aeneus:

Juchhuuu – zum zweiten Mal sind wir Cory-Eltern geworden! :grins3:
Beim ersten mal haben wir von 66 Eiern insgesamt 25 überlebende Jungtiere erhalten. Diese sind jetzt 3 Monate alt.

Diesmal sind es viel mehr – zählen unmöglich! Die Kleinen sind jetzt 2 Wochen alt, und bisher sind erst 4 Larven gestorben. In ihrem derzeitigen 12-l-Behältnis geht es zu wie im Ameisenhaufen. :-)

Nachfolgend ein Bericht über unsere Aufzuchterfahrungen. Selbstverständlich handelt es sich nur um unsere Beobachtungen und Erfahrungen, das heißt nicht, dass diese allgemeingültig sein müssen!

Elternbecken:
160 l Gesellschaftsbecken mit Fluval 404 Außenfilter
Bodengrund teils Sand, teils Kies
Stark strukturiert mit verschiedenen Pflanzen, Schwimmpflanzen, Moorkienholz, Steinen, Tontöpfchen, Schiff und Mooskugel
Wasserwerte: 26 Grad C, KH 4, GH 11, PH 7,0

Besatz:
Eigentlich viel zu voll!
- natürlich lebt unser Trupp Corys darin – 3 dicke Weibchen und 6 Männchen;
- ein großer alter Ancistrus-Mann mit ca. 30-60 Babies zwischen 2 und 6 cm (die sind einfach überall - Mama Ancistrus hat es nach dem letzten Ablaichen leider dahingerafft);
- dazu je ca. 8-12 Platies, Schwertträger und Mollies, sowie Rote Neons, Schwarze Neons, Sternflecksalmler und Glühlichtsalmer;
- 2 Hexenwelse
- 5 gefleckte Dornaugen

Trotz der Völle fühlen sich die Fische offensichtlich sehr wohl und danken es uns mit Gesundheit und regelmäßigem Nachwuchs, den wir genauso regelmäßig wieder abgeben müssen.

Gefüttert wird morgens und abends; an Trockenfutter geben wir verschiedene Flocken und Tabletten mit unterschiedlicher Zusammensetzung, u.a. Spirulina-Tabs, 1-2 mal die Woche Lebendfutter (Wasserflöhe, Artemia, gelegentlich auch weiße oder rote Mückenlarven), und alle 1 bis 2 Tage Frostfutter (Artemia, Wasserflöhe, weiße und rote Mückenlarven; „Premium-Wels“ fressen sie auch gern, das ist aber hier schwer zu bekommen; Mysis und Krill sind nicht der Renner). Außerdem gibt’s 1-2 mal pro Woche frisches Grünzeug für die Pflanzenfresser (Salat, Gurke, Paprika, Weißkohl, Kartoffeln, Brokkoli, Blumenkohl, TK-Erbsen etc. – was halt grad sowieso im Haus ist). Unsere Fischis glänzen allesamt mit gutem Appetit und verputzen alles was ihnen angeboten wird.

Die Corys laichen ziemlich zuverlässig alle 3-4 Wochen nach Wasserwechsel mit kühlerem Wasser.



Die Paarung:

Freundlicherweise lassen sich unsere C. Aeneus gut bei der Paarung und beim Ablaichen beobachten – wenn wir denn zuhause sind. Die Weibchen wuseln überall herum und „putzen“ mögliche Ablaichplätze. Die Männchen verfolgen die Weibchen überall hin, oft zu zweit oder zu dritt, und versuchen sie zur Paarung zu bewegen. Alle Corys holen während des Balz- und Paarungsvorgangs öfter Luft an der Wasseroberfläche, was sie sonst eher selten tun. Wir haben auch schon beobachtet, dass dieses häufigere Luftholen zusammen mit einer insgesamt größeren Unruhe den Paarungsvorgang einzuleiten scheint.

Hat ein Männchen dann Erfolg bei der Dame seiner Wahl, klemmt er mit der Brustflosse ihre Barteln ein (typische T-Stellung), beide zittern, und los geht es. Wobei noch nicht ganz klar ist, also mir zumindest, was „es“ eigentlich ist – sprich, wie kommt der Samen zu den Eiern? Während der T-Stellung formt das Weibchen jedenfalls mit den Bauchflossen eine Tasche, in die es die Eier abgibt. Wir haben allerdings beobachtet, dass nur ein Teil der Eier – manchmal weniger als die Hälfte - unmittelbar während der T-Stellung in die Bauchtasche gleitet. Nachdem das Männchen losgelassen hat bleibt das Weibchen eine Weile ruhig liegen, während noch weitere Eier in die Bauchtasche gleiten. Wie es dann da liegt sieht schon mal etwas schlagseitig aus, da ja normalerweise die Bauchflossen zum Ausbalancieren benutzt werden.

Da die Eier unserer Corys eine extrem hohe Befruchtungsrate aufweisen (schätzungsweise um die 95 – 98 %) glaube ich, dass diejenigen Forscher recht haben, die eine Befruchtung der Eier im Körper des Weibchens für wahrscheinlich halten. Wie sollten sonst die nachträglich abgegebenen Eier befruchtet worden sein? :scratch:

Das Ablaichen:

Jedenfalls schwimmt das Weibchen nach einer kurzen Ruhepause (die kann von wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten dauern) durch das Becken, um einen ihr genehmen Laichplatz zu suchen. Auch das kann wieder eine ganze Weile dauern. Wir haben dann immer versucht, unsere Weibchen dabei im Auge zu behalten, um mitzubekommen, wo sie die Eier ankleben. Das kann so ziemlich überall sein: an den Scheiben, an den Unterseiten irgendwelcher Blätter, an der Heizung, an den Filterrohren oder wo immer sich eine glatte Fläche findet. Oft werden sie dabei von den Männchen gestört, die es gar nicht abwarten können, wieder zum Zuge zu kommen. ;-)

Interessanterweise haben wir nie beobachtet, dass irgendeiner der adulten Corys versucht hätte, die Eier (eigene oder fremde) zu fressen – ganz im Gegensatz zu den übrigen Becken-Insassen. Dafür ist es aber mehrmals vorgekommen, dass ein Männchen ein frisches, fremdes Gelege angeschwommen und sich, zitternd wie bei der T-Stellung, eine ganze Weile darüber bewegt hat. Ob die evtl. so versuchen, noch nachträglich die Eier mit ihrem eigenen Samen zu befruchten? Sehr merkwürdig jedenfalls.

Hat ein Weibchen abgelaicht – oft um die 30 Eier pro „Portion“ – wird es direkt wieder von den Männchen angeschwommen und der ganze Vorgang geht von vorn los. Das ganze kann sich über Stunden, bei unserer letzten Beobachtung sogar über 2 Tage, hinziehen.


Teil II folgt (passt wegen der Länge nicht in eine Nachricht!)

Liebe Grüße
Stefan und Alexandra
"Wer versucht, etwas absolut Idiotensicheres zu entwickeln, verkennt den Einfallsreichtum eines absoluten Idioten."


Sonnige Grüße von den Sauerländern
Stefan und
:bigfoot: Alexandra

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Dienstag, 2. Oktober 2007, 09:51

Jede Menge Nachwuchs bei C. Aeneus - Teil II

Die Behandlung der Eier:

Nach mehreren erfolglosen Versuchen, den Laich einfach im Elternbecken zu belassen (die anderen Fische haben sich für die leckere Nahrungsergänzung in Form von Eiern und, seltener, Jungtieren bedankt) sind wir dann doch dazu übergegangen, einen Teil der Eier zu entnehmen und die Aufzucht „außerhalb“ zu versuchen. Das Umsetzen der Elterntiere zum Zwecke des Ablaichens haben wir aber nicht in Betracht gezogen. Zum einen wollten wir sie dem Stress nicht aussetzen, zum anderen: habt ihr schon mal versucht, Panzerwelse aus einem voll eingerichteten Aquarium mit hunderten von Versteckmöglichkeiten und Unterständen herauszufangen? .... eben….

Stattdessen haben wir vor 3 Monaten erstmals Eier in ein Plastikschälchen (einfach eine leere Packung Langnese Cremissimo) mit Wasser aus dem Elternaquarium überführt. Am leichtesten war dies mit den auf Blättern abgelaichten Eiern – einfach das komplette Blatt pflücken und umquartieren. Die Eier sind zwar bereits ca. 15 min. nach dem Ablaichen stabil genug, um sie mit den Fingern von den Scheiben abrollen zu können, aber die Ausbeute ist dabei nicht so gut. Einerseits verschwinden viele dabei gleich auf Nimmerwiedersehen im Elternaquarium, andererseits kleben die geborgenen Eier oft zusammen, und die Schlupfrate ist bei diesen Klumpen nicht so hoch.

Das Schälchen haben wir auf der Fensterbank platziert, das Wasser mit 3 Tropfen Fungistop gegen Laichverpilzung versetzt und 2x täglich einen 50%igen Wasserwechsel mit dem Elternwasser durchgeführt. Aufgrund der jetzt viel niedrigeren Außentemperaturen haben wir es beim zweiten Mal jedoch einfach auf die Abdeckung des Elternaquariums gesetzt, die genug Wärme abgibt, um die Wassertemperatur bei etwa 23-24 Grad Celsius zu halten. Unbefruchtete Eier waren kaum dabei, wir haben daher darauf verzichtet, diese herauszusuchen

Beide Male sind nach drei bis vier Tagen alle Larven geschlüpft.

Aufzucht der Jungtiere:

Zur Durchlüftung des „Beckens“ haben wir einen kleinen Sprudelstein hineingehängt. Die „Ausstattung“ bestand ansonsten nur aus einer kleinen Schwimmpflanze und ein paar Wasserlinsen.

Mit dem Futter für die Kleinen mussten wir erst mal ein bisschen herumprobieren. In den ersten ein bis zwei Tagen muss man sich da allerdings noch keine Sorgen machen, da zehren sie noch von ihrem Dottersack. Außerdem sind in dem Aquarienwasser normalerweise reichlich Infusorien enthalten. Danach haben wir von JBL Novo Fluid, also Flüssignahrung mit Artemia, gegeben. Außerdem haben wir selbst Artemia gezogen und die frisch geschlüpften Krebschen verfüttert – nachdem wir uns dabei erst etwas dumm angestellt hatten klappte es mit etwas Übung ganz gut. Die Cory-Babies sind aber wie ihre Eltern mit einem guten Appetit gesegnet und fressen genauso gern zerriebenes Flockenfutter und Tabletten aller Art. Welche sie am liebsten mögen muss man ausprobieren.

Die häufigen Wasserwechsel sind jetzt besonders wichtig, um die Verpestung des Wassers mit verrottenden Futterresten zu vermeiden.

Bei unserem ersten Aufzuchtversuch habe ich leider jeden Tag 1-2 tote Fischchen aus dem Becken geholt :-o – vielleicht war der Standort nicht optimal, vielleicht haben auch die Wasserwechsel nicht ausgereicht. Nachdem die Kleinen ca. 2 Wochen alt waren habe ich sie in ein 54l-Becken mit Elite-Innenfilter überführt, ebenfalls noch mit Wasser aus dem Elternaquarium. Das hat sich als etwas zu früh erwiesen, da die Kleinen noch nicht kräftig genug waren, um mit dem Filtersog klarzukommen. Leider haben wir so wiederum einige Fischchen eingebüßt. :daumenrunter: Nach ein paar Tagen waren die übrigen aber stark genug und sind sichtlich schnell gewachsen. Ungefähr die Hälfte der Jungtiere haben wir inzwischen abgegeben, die anderen sind ins Elternaquarium umgezogen.

Nachdem die erwachsenen Corys in der Zwischenzeit 2mal abgelaicht hatten während wir arbeiten waren (Wasserwechsel am Sonntag… Laichen am Montag) und wir beim Heimkommen nur noch die abgefressenen Gelege vorfanden, haben wir vor 2 Wochen den Wasserwechsel freitags durchgeführt – mit einem unglaublichen Laich-Erfolg am Samstag und Sonntag. Stundenlang haben wir mit dümmlichem Grinsen im Gesicht vor dem Aquarium gehangen und die fleißigen Welse beobachtet (s.o.). Da sie das gesamte Becken mit unzähligen Eiern vollgepflastert haben, haben wir nur die größten und am leichtesten zu bergenden Gelege an Pflanzenblättern aus dem Wasser genommen und in das besagte Plastikschälchen überführt, insgesamt aber immer noch weit über hundert Eier. Am Dienstagmorgen war bereits ein Großteil der Larven geschlüpft, der Rest folgte im Laufe des Tages.

Nach einer Woche Erstlingspflege im Langnese-Töpfchen ist unser Nachwuchs diesmal in ein nur halbvolles 12-l-Becken mit Schwammfilter umgezogen. Dieses steht ebenfalls noch auf der warmen Abdeckung des Elternaquariums und wird jetzt zusätzlich zum doch sehr schwachen Tageslicht von einer Schreibtischlampe beleuchtet. Für schattige Plätzchen sorgen Schwimmpflanzen, Wasserlinsen und der ca. 1 cm über dem Boden angebrachte Filterschwamm. Wasserwechsel mache ich nur noch alle 2 Tage, aber immer mit Elternwasser.

Die Kleinen sind sehr munter und aktiv und ihre große Zahl sorgt für heftiges Gewimmel im Becken. Die gefressene Futtermenge wächst von Tag zu Tag. Wenn sie so weiter wachsen werden wir sie schon bald wieder umquartieren müssen.

Wir werden mal versuchen, die nächsten Tage ein paar Fotos einzustellen! :grins3:



Liebe Grüße
Stefan und Alexandra
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Sonnige Grüße von den Sauerländern
Stefan und
:bigfoot: Alexandra

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Wohnort: 25451 Quickborn

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3

Dienstag, 2. Oktober 2007, 10:13

Hallo,
dieser Bericht ist richtig super.
Ich denke mal, das hiermit einigen Usern sehr geholfen ist.
Leider hatte ich bis jetzt nie Erfolg mit meinen Corys, haben damals zwar ein paarmal abgelaicht aber es ist nie etwas daraus geworden.
Momentan ist es auch nicht mehr möglich, da ich in meinem großen Becken keine Corys mehr halten kann, der Aro würde sich sonst über das neue Futter sehr freuen.
Vielleicht sollte ich es nochmal in meinem kleineren versuchen.
Sonnige Grüße aus Quickborn
Thorsten :rainbow:

(bubo bubo)
:eule:

4

Dienstag, 2. Oktober 2007, 13:57

:clap:Ein toller Bericht, aus dem alle lernen können, vielen Dank für die vielen nützlichen Infos. So eifrige Schreiber haben wir hier nur wenige. Herzlich willkommen im ATeu, Eurer Bericht ist wirklich ein klasse Einstand. Gerade darum eine kleine Bitte (siehe unten) an Euch:

Euer Hausmeister :axel:

PS. Bitte sei so nett und trage einen Gruß und Eure Vornamen in die Signatur ein, da wir uns hier alle Duzen und beim Namen anreden, er erscheint dann unter jedem Eurer Posts. Über ein persönliches Benutzerbild von Euch würden wir uns hier sehr freuen.
Axel
___--------____ - Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.!

5

Dienstag, 2. Oktober 2007, 14:05

danke ;-)

Vielen Dank für die freundliche Resonanz,

wir sind ja noch ganz neu hier im Forum und arbeiten noch dran (also Signatur, Avatar, Galerie, Vorstellungen etc. - das kommt alles noch, versprochen!) - Vornamen stehen drunter!


LG
Die Sauerländer
Stefan und Alex

;-)
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Sonnige Grüße von den Sauerländern
Stefan und
:bigfoot: Alexandra

Don_Krabby

Riesen-Garnele

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6

Dienstag, 2. Oktober 2007, 14:35

Danke.....und super dieser bericht..hat sich gut gelesen...mal sehen ob ich auch mal im stande bin so einene text für die anderen hier zu hinterlegen...

Großes Danke nochmal...viel erfolg nochmal!!!!

Gruß Don_Krabby
Don_Krabby :hähähä:


a.k.a. Mike aus Hamburg
Krabs 4 life

7

Dienstag, 2. Oktober 2007, 15:25

Hallo und herzlich willkommen hier im Forum

euer Bericht ist wirklich toll. :clap: :clap: :clap:
Ich habe die aeneus auch mal versucht nachzuziehen, hat aber leider nur einer überlabt. Ist ca. 3 Jahre her und er zieht mit seinen Eltern immer noch durchs Becken.

Mehr Erfolg hatte ich mit den habrosus, davon habe ich schon etwa 100 Tiere von 4 Gelegen erfolgreich nachgzogen, zur Zeit habe ich 14 Jungwelse die eine Woche alt sind. :-)

Dann habe ich noch 5 halbgroße aeneus black, hoffe das die wenn sie groß sind mich auch mal mit Nachwuchs beglücken :nachwuchs:

Gruß Claudia
" Lass dir aus dem Wasser helfen, oder du wirst ertrinken ", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch auf einen Baum.

8

Dienstag, 2. Oktober 2007, 15:38

C. Habrosus

Hallo Claudia,

das ist wirklich toll :clap:
Wir haben in einem unserer 54l-Becken auch einen Trupp Habrosus (4w/6m), aber bei denen ist es noch nix geworden mit der Zucht. Entweder haben sie noch nicht abgelaicht, oder wir haben es schlicht nicht mitbekommen. Erzähl doch mal wie das bei dir geklappt hat!

Die Trilineatus (ich glaube 4w/6m, aber das ist nicht ganz sicher) wollen auch nicht wirklich. Bei denen liegt es aber vermutlich am etwas zu warmen Quartier, die ziehen demnächst um ;-)

Und wenn unsere 8 Sterbais mal erwachsen sind... *hoff*... :nachwuchs:

LG
Stefan und Alex
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Sonnige Grüße von den Sauerländern
Stefan und
:bigfoot: Alexandra

9

Dienstag, 2. Oktober 2007, 16:46

Ok, kurzer Bericht von meinen Nachzuchten bei den Corydoras habrosus.

Ich sammle die Eier vorsichtig mit den Fingern von den Scheiben, Pflanzen, Heizung usw. ab und lege sie in ein Netzableichkasten. Diesen hänge ich immer in die Nähe des Rucksackfilters, damit die Eier und Larven immer mit frischem Wasser umspült werden.

Nach ca. 5 - 6 Tagen sieht man dann die ersten Kleinen durchs Netz flitzen, etwa 2 Tage später beginne ich mit der Fütterung.

Die Schlupfrate liegt bei ungefähr 60 - 80 %, von den anderen Eiern sehe ich nichts wieder. :scratch:

Die kleinen füttere ich 2 mal täglich mit kleinen Bröckchen Welstabletten, die sich im Wasser auflösen.

Auch die 14 die ich zur Zeit habe, fressen inzwischen schon eine halbe Tablette am Tag, naja, einiges verschwindet wohl auch durch das Netz.

Ich hoffe, auch dieser (kurz) Bericht kann dem Einen oder Anderen etwas helfen. :grins3:


Gruß Claudia
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Claudia Kusche« (2. Oktober 2007, 16:48)


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Dienstag, 2. Oktober 2007, 19:59

Hallo Claudia,

und wie bringst du sie zum Ablaichen? Machen sie das von allein, oder wie kann man sie stimulieren? :blinker: Kühle Wasserwechsel allein reichen bei uns nicht aus; obwohl die Weibchen deutlichen Laichansatz haben sind die Männer scheinbar schwer in Stimmung zu bringen :scratch:

Vielleicht brauchen die einen Motivationsschub... :kick:



LG

Alex und Stefan
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Sonnige Grüße von den Sauerländern
Stefan und
:bigfoot: Alexandra

11

Dienstag, 2. Oktober 2007, 21:02

Bilder!

So hier nun ein paar erste Bilder vom Nachwuchs (naja so gut es eben ging):

Das erste Bild zeigt unseren älteren Nachwuchs mit jetzt schon etwa 4 cm Größe.

Auf dem 2. seht ihr einen "kleinen" Teil unserer Babies mit einer aufgequollenen Futtertablette (die sie im übrigen innerhalb von 20 min. verspeist hatten, so groß sie auch auf dem Foto aussieht); Bild 3 das Gleiche nochmal von der Seite und ohne Blitz.

Tja und wer auf Bild 4 etwas erkennen kann ist gut :D
Wir haben uns da mal an einer Nahaufnahme versucht. Weil die kleinen aber fast ständig in Bewegung sind (und dann noch ohne Blitz) ist es "etwas" unscharf geworden. Bei den beiden Kleinen rechts im Bild kann man immerhin die typische Gesichtszeichnung der Cory-Babies ganz gut erkennen.
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Stefan und
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12

Dienstag, 2. Oktober 2007, 23:10

Hallo ihr 2,

ich animiere sie nicht besonders und sie leichen auch nur sehr selten ab.
Die Erwachsenen garnicht mehr, nur noch die paar übriggebliebenen Kinder von den Großen. :still:

Aber wie ihr schon geschrieben habt, wenn dann nach Ww mit kaltem Wasser.

Ich hoffe, dass ich bei den schwarzen C. aeneus irgendwann Nachwuchs züchten kann.

Gute Nacht und schlaft alle gut, Claudia :lieb2:
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Dienstag, 1. Januar 2008, 14:13

So, nachdem unsere Babies jetzt 3 Monate alt sind wollten wir euch doch noch einmal über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.

Zwischendurch, ich glaube so Ende Oktober, also im Alter von etwa 3-4 Wochen, kam es zu einem für uns unerklärlichen Massensterben bei den Cory-Babys. Dies ging sehr plötzlich - abends war noch alles in Ordnung, morgens lagen bestimmt 40 tote Babies im Becken. Die haben wir rausgeholt, Wasser gewechselt, Werte gemessen... alles ok... trotzdem starben im Laufe des Tages noch weitere etwa 40 Babies, und nach der Nacht waren dann ungefähr 2 1/2 mal mehr Tote als Lebende im Becken, so dass wir schließlich die Überlebenden notfallmäßig evakuiert und in ein anderes, nicht einmal eingefahrenes 20-Liter-Becken gesetzt haben. Innerhalb von 36 Stunden 3/4 des Nachwuchses tot... Das war furchtbar...

Fast alle der evakuierten Fischchen waren ebenfalls erkrankt; soweit wir das erkennen konnten, hatten sie sich eine Art Pilz eingefangen, der sich als weißlich schwammiger Belag zeigte (aber das bei ca. 1cm großen Fischchen genau zu erkennen ist verdammt schwer). In dem neuen Becken mussten wir natürlich zusätzlich zu der Erkrankung noch gegen die zu erwartenden Einfahr-Schwierigkeiten des Beckens ankämpfen. Aus Angst vor der "Mitnahme" des Ursprungsübels war alles in dem Becken neu und unbenutzt - Schwammfilter, Sand, Wasser...
Wir haben das Wasser mit ausgewaschenen Filtermedien aus anderen Becken angeimpft, und täglich 2x 50-90%igen Wasserwechsel gemacht. Dazu haben wir mit Easy Life gearbeitet und Aqua Safe zum Schleimhautschutz zugesetzt. Natürlich kam es trotzdem zu einem kurzzeitigen Nitritpeak, einmal habe ich sogar eine Konzentration von >3mg/l gemessen und gedacht, das wäre nun das endgültige Aus für unseren Nachwuchssegen.

Wie durch ein Wunder sind aber lediglich noch etwa 3 oder 4 der am schwersten erkrankten Babies gestorben, alle anderen waren nach wenigen Tagen (also noch vor dem Nitritpeak) wieder wohlauf, fraßen wie verrückt und wuchsen als wäre nichts gewesen. Kein einziges ist dem Nitritanstieg zum Opfer gefallen; ich kann es immer noch kaum glauben.

Nach dieser Vorgeschichte glaube ich, DIESE speziellen Fische sind so stark und gesund, dass sie einfach alles überstehen :D :-)

Vor 2 Wochen war es dann so weit - das 20l-Aufzuchtbecken platzte schon längst aus allen Nähten und wir hatten uns ein weiteres 54l-Becken zugelegt um den Nachwuchs aufzunehmen - die "Babies" zogen um. Bei dieser Gelegenheit konnten wir sie auch zählen: 62 Stück sind dem Massensterben entgangen.

Die "Meute" ist so kräftig und lebendig, dass ich mich unwillkürlich frage, was hätten wir wohl mit über 300 davon angefangen? :scratch: .......

In ca. 4-6 Wochen sind die Süßen alt genug uns zu verlassen, dann wird's auch langsam aber sicher zu eng im Becken. Etwa 8-10 wollen wir für uns behalten, die können den Eltern-Schwarm verstärken, der Rest geht an unsere Zoohändlerin, wo wir sie in kompetenten Händen wissen - und immerhin noch 0,50€ pro Stück dafür bekommen. Es wird uns bestimmt schwerfallen, diese "Herzenskinder" abzugeben :^^:

Hier ein paar aktuelle Fotos (von gestern):
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Sonnige Grüße von den Sauerländern
Stefan und
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krissi86

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14

Dienstag, 1. Januar 2008, 17:54

toller bericht,echt klasse. :thumbup:
hab ja auch corys im becken und nhunmal ne frage:woran erkenne ich was männlein und was weiblein ist? :scratch:
Feuchtfröhliche Grüße aus Leipzig :bye:

Lg Kristin

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15

Dienstag, 1. Januar 2008, 18:20

Hallo Kristin,

bei ausgewachsenen Panzerwelsen ist es normalerweise leicht daran zu erkennen, dass die Weibchen insgesamt größer, runder, fülliger wirken. Auf den ersten Blick zu erkennen ist es eigentlich bei den Metallpanzerwelsen (Corydoras Aeneus) und auch bei Zwergpanzerwelsen (in diesem Fall meine ich Corydoras Habrosus).

Bei anderen Arten ist es etwas schwieriger auseinanderzuhalten, aber für diese gilt auch das gleiche Prinzip.

Wenn du einen Panzerwels von oben betrachtest, dann ist beim Männchen der Kopf die dickste Stelle, das heißt er verjüngt sich relativ "gerade" bis zum Schwanz. Beim Weibchen liegt die dickste Stelle hinter dem Kopf, die Körperkonturen verlaufen gewölbt bis zum Schwanz. Aber auch von der Seite betrachtet kann man es oft am Verlauf der Bauchlinie erkennen, die beim Männchen flach oder nur leicht gewölbt ist, beim Weibchen hingegen oft deutlich gewölbt. Das gilt besonders wenn sie Laich angesetzt haben. Wenn sie dann auf Bauch- und Brustflossen ruhen sieht es manchmal so aus, als wären die Flossen zu kurz um neben dem dicken Bauch bis auf den Boden zu kommen :D

LG Alex
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krissi86

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16

Dienstag, 1. Januar 2008, 18:41

danke für die schnelle antwort.
hm..da hab ich also 4 männchen und ein sehr rundes mädel :D
ist das ein blödes verhältnis,brauchen die mehr weibchen?
es sind corydoras panda
Feuchtfröhliche Grüße aus Leipzig :bye:

Lg Kristin

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17

Dienstag, 1. Januar 2008, 18:59

hmmm....
mit Pandas kenn ich mich nicht aus, aber eigentlich ist es günstiger mehr Männer als Weiber zu halten - ein Weibchen mehr wäre vielleicht nicht schlecht, dann hast du ein Verhältnis 1:2, was ich persönlich als ziemlich ideal empfinde.

Die Kerle regen die Frauen zum Ablaichen an, und sie wechseln sich auch schon mal beim Befruchten ab. Wenn doppelt so viele Männchen wie Weibchen da sind, erhöhen sich erstens die Chancen, dass es überhaupt zum Ablaichen kommt, und zweitens ist die Befruchtungsrate der Eier höher.

Ich habe aber zum Beispiel auch einen Trupp Habrosus mit 6 Männchen und 4 Weibchen, die bisher noch nie irgendwelche Anstalten gemacht haben abzulaichen... vielleicht sollte ich denen auch noch mal 2 zusätzliche Männer gönnen :D


LG Alex
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